Gott grüß die Kunst! Unser Tiegel spricht?

Gestatten – ich bin der Druckautomat der Schnellpressenfabrik AG aus Heidelberg und die dienstälteste Maschine bei Schuster Druck.

Auch Sie können mich einfach „Tiegel“ nennen, denn jeder kennt mich unter dieser Bezeichnung, obwohl dies eigentlich nur der Name meines flachen Gegendruckkörpers ist. Da der Tiegel aber typisch für mich (und die zahlreichen Kollegen meiner Bauart) ist, wurde daraus mein üblicher Rufname!

Ich stamme übrigens aus einer längst vergangenen Zeit als Drucker und Schriftsetzer noch die „Jünger der schwarzen Kunst“ waren. Damals, in meiner Jugend, druckte man mit mir einfach alles: Formulare, Karteikarten, Briefbogen und sogar Kuverts. Lettern waren noch aus Blei (oder Holz), Inserate waren Matern und ich druckte nicht nur, ich drückte auch damals schon, nämlich Farbe aufs Papier (aber das ist eine andere Geschichte).

Der Tiegel kann viel mehr als drucken

Heute, nach über 50 Jahren Druckereieinsatz habe ich mich spezialisiert und überlasse das eigentliche Drucken meist meinen jüngeren Maschinenkollegen.

Doch altes Eisen bin ich deshalb noch lange nicht! Zugegeben, heute lasse ich es meist etwas gemächlicher angehen. Und ich bin nicht mehr so oft im Einsatz wie früher, aber wenn es darum geht Karten in eine schöne Form zu stanzen, Drucksachen zu rillen und/oder zu perforieren, dann bin ich allzeit bereit und zeige den jungen Kollegen aus Plastik und Blech, die Beständigkeit meiner „Deutschen Wertarbeit“.

Gott grüß die Kunst – Gott grüße sie!

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